Therapien

Akupunktur nach TCM:

Die traditionelle chinesische Medizin (= TCM) besteht aus verschiedenen Teilbereichen und Methoden. Bekannte Verfahren neben der Akupunktur sind u.a. Massagetechniken wie Shiatsu und Bewegungsübungen wie Qigong. Vor mehr als 2000 Jahren entwickelten sich die Heilmethoden, wobei vor allem die Akupunktur heute weltweite Verbreitung findet.

Grundlegend für die TCM ist die Annahme, dass im Körper das Qi (sprich: Schi) in so genannten Meridianen fließt. Qi kann mit Kraft oder Lebensenergie übersetzt werden und Meridiane kann man sich als eine Art Kommunikationskanäle vorstellen. Sind die Meridiane oder die darauf befindlichen Körperorgane gestört, kann das Qi nicht mehr ungehindert fließen und es kommt zu Krankheiten.

Bei der Akupunktur (von lateinisch acus = Nadel, punctio = das Stechen) soll durch Stiche auf den Meridianpunkten das Qi wieder zum Fließen gebracht werden. Das energetische Gleichgewicht wird wieder hergestellt, indem die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Der Akupunkteur muss aus ca. 400 Akupunkturpunkten die auswählen, die für die Qi-Blockade am maßgeblichsten sind. Vereinfacht wird das moderne Modell durch zwölf Hauptmeridiane, acht Extrameridiane und diverse ergänzende Extrapunkte.

Eine nicht-invasive Form der Akupunktur stellt die Akupressur dar, bei der die jeweiligen Punkte mit Hilfe der Fingerkuppen oder auch Werkzeugen massiert werden.

Selbstverständlich müssen bei der Akupunktur sterile Nadeln verwendet werden, damit keine Krankheitserreger durch die Akupunkturnadeln auf andere Patienten übertragen werden können.
Unter bestimmten Umständen wird von einer Akupunkturbehandlung abgeraten, hierzu gehören Sensibilitätsstörungen der Haut, in Bereichen akuter Entzündung, Epilepsie oder auch schwere ansteckende Krankheiten wie z.B. Tbc.

Energiearbeit:

Bei dem Begriff Energie (von griechisch en = innen und ergon = Wirken) handelt es sich im strengen Sinne um eine rein physikalische Größe. Menschen, Tiere und auch Pflanzen benötigen Energie, um überhaupt leben zu können; Energie kann in verschiedenen Formen auftreten und verläuft nicht linear, sondern in Wellenbewegungen. Dabei unterliegt Energie immer dem Prinzip des Energieerhaltungssatzes. Dieses besagt, dass Energie in einem geschlossenen System weder vermehrt, noch vermindert, sondern nur umgewandelt werden kann. Bereits die Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (späterer Namensgeber für den Keks) und Immanuel Kant konstatierten bereits das „Prinzip von der Erhaltung der Kraft“.

Bezogen auf das Pendel des Newton erklärt es sich demzufolge so, dass nur die erste Kugel angestoßen werden muss und die letzte Kugel die Energie durch alle anderen hindurch aufnimmt. So beginnt sie quasi eigenständig an zu Schwingen. Schwingt die Kugel zurück und gibt ihre Energie an die nächste Kugel ab, vollzieht sich dieser Vorgang in umgekehrter Weise. Da nur wenig Energie an die Umwelt (z.B. durch die Reibung an der Luft) abgegeben wird, schwingt das System sehr lange Zeit eigenständig hin und her.

Wie schon unter dem Punkt Akupunktur beschrieben, fließt die Energie innerhalb des Körpers auf Energiebahnen, den so genannten Meridianen. Unsere Lebensenergie, das Chi (in China) oder Prana (Indien) oder auch Atem des Lebens (altes Testament) wird über Energiezentren oder auch so genannte Energiewirbel (den Chakren) im gesamten Körper verteilt.
Für das tiefere Verständnis dessen ist es wichtig zu wissen, dass unser Körper sich in zwei Teile aufteilt. Zum einen bestehen wir aus dem sichtbaren physischen Körper, dem grobstofflichen Teil. Zum anderen gibt es aber auch noch den unsichtbaren Energiekörper, den feinstofflichen Teil, welcher auch Aura genannt wird.

Energiearbeit findet im feinstofflichen Teil des Körpers statt. Da wir wissen, dass die Energie, die sich in einem Körper befindet, sich größtenteils nur verändert, müssen wir darauf achten, dass sie sich möglicherweise an Stellen manifestieren kann, an der sie nicht wirken soll.

Jeder Gedanke ändert den Energiefluss und das Energiefeld.
Wer wäre nicht schon einmal einem extrem negativ denkenden Menschen begegnet, in dessen Gegenwart man sich unmittelbar weniger kraftvoll fühlt? Unser Energiefluss findet auf der mentalen Ebene statt und über die können wir auch Einfluss nehmen. Erst wenn wir keine andere Möglichkeit mehr finden, äußern wir Probleme und Störungen über die körperliche Ebene.
Also nehmen wir in der Energiearbeit Einfluss auf unser Gegenüber mittels positiver Gedanken. Erstaunlicherweise funktioniert das auch bei Pferden (oder Tieren allgemein), auch wenn sie unsere Gedanken an sich nicht verstehen oder „lesen“ können. Aber auch deren Energie reagiert in positiver Weise darauf und so können wiederum die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.

Fließt reichlich Energie in uns ungehindert, fühlen wir uns wach, frisch und lebendig. Wird der Energiefluss behindert und/oder ist er gar blockiert, fühlen wir uns schwach, schlecht gelaunt oder es treten Schmerzen auf.

Das Ziel der Energiearbeit ist es, das Positive zu stärken und so den vitalen Energiefluss wieder zu aktivieren.

Osteopathie:

Die Knochen- (griechisch Osteo) Leiden (griechisch Pathos) heilende Wissenschaft wurde bereits im Jahr 1874 durch den Amerikaner Andrew Taylor Still begründet.
Still betrachtete den Körper als Funktionseinheit, der grundsätzlich in der Lage zur Selbstregulierung ist. Er nahm an, dass alle Körperfunktionen vom und durch das Nerven- und Gefäßsystem abhängig sind und dass Heilung grundsätzlich nur durch die Anregung der Selbstheilungskräfte vollzogen werden kann.
Dadurch, dass der Körper eine Funktionseinheit darstellt, wirken sich Störungen des einen Körperbereiches auch auf andere Bereiche aus. Mit der Behandlung des Knochengerüstes ist somit eine Heilung des Organismus möglich, da hierdurch die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden.
Über die Hände spürt der Osteopath die Grundspannung des Körpers auf, die sich in Muskeln, Knochen und Gelenken feststellen lässt und erkennt so gestörte Funktionen.

Ausgehend von den USA fand die Osteopathie über England ihren Weg Anfang des 20. Jahrhunderts nach Deutschland, die eigentliche Verbreitung startete aber erst in den 1980er Jahren.

Seit Januar 2012 übernehmen sogar einige gesetzliche Krankenkassen für Pflichtversicherte manche Teile der Behandlung.

In den 1970er Jahren begann man, auch Pferde mit dieser Methode zu behandeln. Der Ablauf der Behandlung unterscheidet sich nicht von dem beim Menschen und auch hier sind gute Kenntnisse der Anatomie Voraussetzung für die Tätigkeit.


Während der osteopathischen Behandlung werden Gelenke und Wirbel durch gezielte Manipulationen und Bewegungen mobilisiert, damit die Blutzirkulation in den Geweben wieder hergestellt wird und Blockaden aufgehoben werden.
Neben massiven Ursachen wie z.B. einem Sturz, können auch ein falscher Beschlag, ein unpassender Sattel, schlecht sitzende Zäumung oder falsche reiterliche Einwirkung zu massiven Blockaden führen.

Physiotherapie:

Egal ob beim Menschen oder beim Pferd: die Physiotherapie regt gestörte physiologische Funktionen (wieder) an. Hierzu werden in der Behandlung die Funktions-, Bewegungs- und / oder Aktivitätseinschränkungen des Patienten angegangen. Als Maßnahmen bieten sich hierzu vielfältige Möglichkeiten.
Nicht nur beim Menschen sorgt Physiotherapie für mehr Mobilität und Flexibilität und steigert das Allgemeinbefinden. Durch die Anregung des Lymphsystems und der Blutzirkulation wird gleichzeitig der Stoffwechsel angeregt und der Körper wird insgesamt besser mit den vorhandenen Nährstoffen versorgt.

Gerade auch die Sauerstoffversorgung im Körper ist notwendig, um dauerhaft leistungsfähig zu sein und zu bleiben. Durch die Anregung des gesamten Körpers oder auch einzelner Körperregionen und der damit verbundenen erhöhten Blutzirkulation, ist eine gute Sauerstoffleistung gewährleistet.

Neben einer manuellen Stimulierung besteht auch die Möglichkeit Techniken zur besseren Balancierung der Körpersysteme und der Muskulatur anzuwenden, so dass die Leistungsfähigkeit teilweise zu Spitzenleistungen gefördert werden kann.

Bach-Blütentherapie:

Der britische Arzt Edward Bach begründete in den 1930er Jahren dieses alternativmedizinische Verfahren. Bach ging davon aus, dass jede körperliche Krankheit auf einer seelischen Gleichgewichtsstörung beruht. Ursache dieser Störung sah er im Konflikt zwischen der unsterblichen Seele und der Persönlichkeit.
Für 38 beschriebene disharmonische Gemütszustände ordnete er intuitiv Blüten und Pflanzenteile zu. Diese werden ins Wasser gelegt oder gekocht, so dass die jeweiligen „Schwingungen“ an das Wasser übertragen werden sollen.
Dieses so behandelte Wasser wird weiter verarbeitet und als Essenz gereicht.

Nicht zu verwechseln ist die Bach-Blütentherapie mit den Methoden der Phytotherapie (=Pflanzenheilkunde), da es sich nicht zwingend um ausgewiesene Heilpflanzen handelt.

Homöopathie:

Bei der Homöopathie handelt es sich um ein Naturheilverfahren, welches im Jahr 1790 von dem Arzt Samuel Hahnemann entdeckt wurde.
Pflanzliche, tierische oder mineralische Wirkstoffe werden durch Potenzierung (=Verdünnung) wirksam gemacht. Die Potenzierung ist kein „einfaches“ Verdünnen, vielmehr handelt es sich um eine spezielle Manipulation des Stoffes durch Schütteln und Verreiben.

Die Basis der homöopathischen Lehre bildet das so genannte „Ähnlichkeitsprinzip“. Hahnemann stellte in einem Selbstversuch fest, dass eine Substanz bei ihm genau die Symptome hervorrief, gegen die sie bei Kranken eingesetzt wurde, um sie zu heilen. So formulierte er die erste und wichtigste Säule der Homöopathie, die Ähnlichkeitsregel.

Eine weitere Säule bildet die Arzneimittelprüfung.

Alle Symptome, die eine Substanz hervorruft, ergeben ein Arzneimittelbild. Alle geprüften Substanzen und ihre Arzneimittelbilder sind in der Arzneimittellehre zusammengefasst.

In der Gabenlehre sind die Arzneiformen festgelegt. Es gibt:

  • Dilutionen (=flüssige Zubereitungen)
  • Triturationen (=pulverförmige Verreibungen)
  • Tabletten
  • Globuli (auch Streukügelchen)
  • Ampullen (für Injektionszwecke und Salben)
Wenn es bei der Behandlung zu einer so genannten Erstverschlimmerung oder homöopathischen Verschlimmerung kommt, kann man davon ausgehen, dass die Mittelwahl die richtige war. Der Körper durchlebt die Symptomatik noch einmal und wendet die Krankheit zu einer raschen Genesung.

Schüßler-Salze:

1873 veröffentlichte der homöopathische Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler auf knapp 16 Seiten den Artikel „Eine abgekürzte Therapie gegründet auf Histologie und Cellularpathologie“ und legte so den Grundstein für die biochemische Heilweise, die wir heute als Schüßler-Salze kennen.

Schüßler ging davon aus, dass Krankheiten durch Störungen des Mineralhaushaltes der Körperzellen entstehen und dass diese durch homöopathische Gaben von Mineralien geheilt werden können. Das Fehlen eines bestimmten Minerals beeinträchtigt den gesamten Stoffwechsel und die hoch verdünnten „feinstofflichen“ Mineralstoffe, also die einzelnen Moleküle, gelangen ins Zellinnere.

Schüßler fand zwölf verschiedene Verbindungen, die im menschlichen Körper vorkämen und legte diese als die Schüßler-Salze fest.

Hauptsächlich wenden heute Heilpraktiker diese Therapieform an, da die Schüßler-Salze keine pharmakologische Wirkung haben.

Blutegeltherapie:

In der Alternativmedizin werden Blutegel an geeigneter Stelle angelegt. Durch den Biss und ein Nachbluten entsteht ein kleiner Aderlass, bei dem insgesamt ca. 50 ml Blut verloren werden.
Blutegel haben im Speichel gerinnungshemmende Substanzen, das dadurch entstehende Nachbluten ist gewünscht und Teil der Therapie.

Die Behandlung und dessen Wirkung gründen sich auf folgende Faktoren:
  • Dem Bissreiz
  • Die im Speichel des Blutegels vorhandene Bakterien
  • Dem stattfindenden Aderlass
Heute werden bei Transplantationen von Ohren, Fingern, Zehen und Haut Blutegel eingesetzt, da sie die Wundheilung verbessern helfen.

Nach 30 bis 90 Minuten fallen die Blutegel ab und die Wunde blutet tropfend nach. Dieses sollte nicht unterbunden werden, da es sich hierbei um einen biologischen Heilungsvorgang handelt.

Durch den Biss kann es zu Blutergüssen kommen, die innerhalb von ein paar Tagen verheilen. Oft schwillt die Bissstelle an und juckt sehr stark. Dieses ist normal und keinesfalls besorgniserregend.

Da das von den Blutegeln aufgenommene Blut sehr lange im Körper der Tiere bleibt, können sie viele Krankheitserreger beherbergen. Ob eine Übertragung des HI-Virus stattfinden kann, ist strittig.
Um die Risiken insgesamt so gering wie möglich zu halten, sollte jeder Blutegel nur einmal zur Behandlung eingesetzt werden.